Klettersteig

Klettersteig – Am Eisen auf den Gipfel

Klettersteig Gehen ist eine der absoluten Trendsportarten der letzten Jahre. Viele ambitionierte Wanderer, die den Berg abseits herkömmlicher Wanderwege erleben wollen gehen zum Klettersteig über. Doch warum ist der Weg auf den Gipfel über die Via Ferrata so beliebt? Wie sind die Klettersteige der Alpen entstanden und was muss man tun, wenn man selbst mit dem Begehen von Klettersteigen anfangen möchte? Das Alles und noch viele weitere Fragen klären wir in diesem Artikel.

Eine Frau beim klettern im Klettersteig Via-Ferrata

Was ist ein Klettersteig?

Ein Klettersteig ist eine Kletterroute bzw. ein Kletterweg, der durch verschiedene Sicherungselemente begehbar gemacht wurde. Diese Sicherungselemente können Eisenleitern, Eisenstifte, Eisenklammern und vor allem Fixseile aus Stahl sein. International wird der Klettersteig auch oft als Via Ferrata bezeichnet. Dieser Name ist dem Italienischem entlehnt und geht auf besagte Eisen- und Stahl-Sicherungen zurück. Übersetzt bedeutet er nämlich so viel wie „eiserner Weg“. Durch die (meist) durchgehende Sicherung wird es Klettersteig-Gehern ermöglicht schwierige und anspruchsvolle Passagen, wie senkrechte, überhängende oder trittarme Wände auch ohne versierte Klettertechnik durchsteigen zu können. Das Begehen von Klettersteigen hat sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer eigenen alpinen Disziplin weiterentwickelt und gehört heutzutage zu den Alpinsportarten, die mitunter den größten Zuwachs an Ausübenden vorweisen können. Im Alpenraum existieren deutlich über 1000 Klettersteige. Davon sind ca. 500 Stück in Österreich positioniert, wo durchschnittlich pro Jahr ca. zehn neue Klettersteige gebaut werden.

Die Sicherungselemente eines Klettersteiges im Überblick:

  • Fixseile aus Stahl
  • Eisenleitern
  • Eisenstifte
  • Eisenklammern

Geschichte der Klettersteige

Die Grundvoraussetzungen für die späteren Klettersteige existierten im Alpenraum bereits vor vielen Jahrhunderten. Für die Bevölkerung von Bergdörfern und für den landwirtschaftlichen Betrieb auf Bergbauernhöfen und Almen waren Leitern und ähnliche Vorrichtungen kategorischer Bestandteil der Infrastruktur. So hatte man die Möglichkeit steiles und unwegsames Gelände zu erschließen und schwieriges Terrain begehbar zu machen. Touristische Hintergedanken hegte man damals jedoch noch nicht und diese Wege waren fast ausschließlich als Wirtschaftswege angelegt worden. Sie waren zudem nur sporadisch gesichert und die wenigen Sicherungen bestanden zu großen Teilen aus Holzelementen.

Bis die Klettersteige der heutigen Form entstehen sollten sollte es aber noch etliche Zeit und einen langwierigen Entwicklungsprozess brauchen. Dieser Entwicklungsprozess lässt sich grob in drei Epochen einteilen:

  1. Entstehen erster Klettersteige in Europa:
    Als Vater der europäischen Klettersteige wird Friedrich Simony oftmals bezeichnet. Ab dem Jahr 1843 begann er mit einem Erschließungs-Projekt am Dachstein, bei dem Eisenzapfen, Handhaken, eingemeißelte Tritte und ein Schiffstau als Steighilfen verwendet wurden. So entstand der erste „Klettersteig“ Europas. Im Jahr 1869 folgte man diesem Vorbild mit der Anbringung von Seilsicherungen am Großglockner. 1873 wurde ein erster „Klettersteig“ nach ähnlichem Muster auf die Zugspitze errichtet. In den Jahren 1880 und 1881 erhielten der Midi d’Ossau und der Ordesa in den Pyrenäen eiserne Aufstiegshilfen. Im deutschen Alpenraum war der Heilbronner Weg 1899 einer der ersten Klettersteige im klassischen Sinne. In den Dolomiten wurde im Jahr 1903 die Marmolata durch einen Klettersteig erschlossen.
  2. Weltkriegs-Steige:
    Der große Boom der Klettersteige und das Entstehen der modernen Klettersteige, wie wir sie heute kennen erfolgte mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. An der Alpenfront in Südtirol und im Gebiet des heutigen Sloweniens kämpften Österreich-Ungarn gegen Italien. Für diesen Gebirgskrieg mussten geeignete Zugangswege für die Soldaten geschaffen werden. So kam es, dass zahlreiche Gipfel durch stählerne Fixseile, Eisenleitern, Eisenstifte und Eisenklammern erschlossen wurden, um den Truppen einen möglichst sicheren Zu- und Abstieg zu gewährleisten.
  3. Moderne Sportklettersteige:
    Zu einem weiteren Klettersteig-Boom kam es ab den 1980er Jahren. Bergsteigen etablierte sich immer mehr zum Volkssport und somit wurde auch das Begehen von Klettersteigen immer beliebter. Um dieser steigenden Nachfrage nachzukommen, begann man mit dem Anlegen zahlreicher neuer Steige. Der Fokus dieser neuen Steige lag fortan jedoch nicht mehr auf dem rein pragmatischen Aspekt den Gipfel möglichst sicher zu erreichen, sondern auf dem besonderen Erlebnis der Touristen am Berg. So wurden ab sofort beim Bau nicht nur besondere Schwierigkeiten berücksichtigt, sondern auch Attraktionen in die Steige integriert. Zu nennen sind hier neben Überhängen oder Seilbrücken auch besonders trittarme Abschnitte. In den letzten Jahren kam auch der Trend der urbanen Klettersteige auf, welche etwa an Hauswänden oder Staudämmen errichtet wurden. Diese Form des Klettersteiges mag zwar abenteuerlich und erlebnisreich sein, hat jedoch mit dem Klettersteig in seiner ursprünglichen Form nur noch sehr wenig zu tun.
Mann im Klettersteig Via Ferrata

Wie fange ich mit Klettersteig gehen an?

Wer mit dem Gehen von Klettersteigen beginnen möchte, der sollte sich im Vorhinein über etliche wichtige Dinge informieren. Neben der richtigen Ausrüstung ist es sehr wichtig die eigene Fitness, die eigene Schwindelfreiheit und die eignen Fähigkeiten richtig einschätzen zu können. Gerade Anfänger sollten sich anfangs auf keinen Fall zu viel zumuten. Lieber etwas lockerer und leichter starten und sich dann Schritt für Schritt steigern lautet hier die Devise. Wir haben zur besseren Einschätzung eine Tabelle mit den verschiedenen Schwierigkeitsstufen beim Klettersteig gehen zusammengestellt. Diese findest Du unter dem Punkt „Welche Schwierigkeitsstufen gibt es beim Klettersteig gehen?“

Es empfiehlt sich zudem seinen ersten Klettersteig gemeinsam mit einem erfahrenen Klettersteig-Geher durchzuführen. Dieser kann einem dann nicht nur die Basics und die Technik erklären, sondern auch bei kniffligeren Situationen unterstützen. Grundsätzlich ist von Alleingängen im Klettersteig sowieso abzuraten, da es bei Stürzen oder Steinschlägen zu ernstzunehmenden Verletzungen kommen kann. Hier ist ein Partner im Klettersteig einfach auch ein sehr großer Sicherheitsfaktor. Viele Bergschulen bieten auch explizite Klettersteig-Kurse an. Hier kann man von einem staatlich geprüften Bergführer das Klettersteig Gehen lernen. Solche Kurse vereinen auf der einen Seite die größtmögliche Sicherheit und auf der anderen Seite die enorme Erfahrung des Bergführers miteinander und gewährleisten somit ein möglichst spaßiges Bergabenteuer.

Welche Ausrüstung brauche ich für einen Klettersteig?

Folgende Dinge gehören zu jeder Klettersteig-Ausrüstung dazu:

Der Klettergurt ist ein unabdingbarer Bestandteil der Klettersteigausrüstung. Zusammen mit dem Klettersteigset ist er für die Sicherheit des Bergsteigers im Falle eines Sturzes verantwortlich. Es existieren verschiedene Arten von Gurten, welche für verschiedene Zwecke jeweils besondere Vorzüge bieten. Die am weitesten verbreitete Variante des Klettergurtes ist der Hüftsitzgurt, welcher auch im Alpin- und Sportklettern zum Einsatz kommt. Auf eine Brust-Hüftgurt-Kombination sollte immer dann zurückgegriffen werden, wenn ein Hüftsitzgurt aufgrund des Körperbaus nicht zuverlässig sitzt oder der Körperschwerpunkt nach oben verschoben wird. So sollten beispielsweise Kinder, aufgrund ihres Körperbaus und des damit einhergehenden höheren Schwerpunktes, lieber eine Brust-Hüftgurt-Kombi tragen. Auch für Bergsteiger mit einem schweren Rucksack ist eine solche Kombination empfehlenswert. Als Alternative zur Brust-Hüftgurt-Kombi gibt es außerdem Komplettgurte, welche jedoch heutzutage nicht mehr sonderlich stark verbreitet sind.

Beim Klettersteigset ist vor allem darauf zu achten, dass es sich um eine moderne Variante in Y-Form handelt, was bedeutet, dass es neben der Einbindeschlaufe und dem Bandfalldämpfer über zwei Arme mit jeweils einem Klettersteigkarabiner verfügt. Über die Einbindeschlaufe wird das Klettersteigset am Klettergurt befestigt. Dabei ist es wichtig, dass das Klettersteigset richtig in den Gurt eingebunden wird. Dies geschieht durch einen einfachen Ankerstich in der jeweiligen Anseilschlaufe. Die beiden Lastarme inkl. Klettersteigkarabiner bilden das Bindeglied zum Drahtseil. Beim Gehen bzw. Steigen werden die Karabiner ins Drahtseil eingehängt und mit einer Hand mitgeführt. Klettersteigkarabiner sind dabei nicht klassische Schnappkarabiner, sondern Karabinier, die ein unbeabsichtigtes Öffnen verhindern und über mindestens einen doppelten Sicherungsmechanismus verfügen. Der Bandfalldämpfer ist ein System, welches dank verschiedener Sollbruchnähte bei einem Sturz die Energie aufnimmt und so den Fangstoß deutlich vermindert. Würde man aus größerer Höhe in eine Bandschlinge stürzen, so wäre der Sturz deutlich härter und würde unter Umständen gar tödlich enden. Das Klettersteigset sollte unbedingt auch für das entsprechende Körpergewicht kompatibel sein.

Ein Kletterhelm schützt nicht nur vor Steinschlag, sondern bei Stürzen auch davor, dass der Kopf ungebremst gegen die Wand schlägt. Ob Du Dich hier für einen Hartschalen-, einen Inmold- oder einen Hybridhelm entscheidest spielt hierbei keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass man weder Fahrradhelme, Skihelme oder sonstige Helme ohne die entsprechende Zulassung trägt.

Klettersteighandschuhe sind zwar kein Muss, sie können aber den Komfort deutlich erhöhen. Im Klettersteig sind die Hände für Verletzungen durch Stahlseile, Eisensicherungen oder auch den Felsen besonders anfällig. Die Handschuhe schützen die Hände vor diesen potentiellen Verletzungen. Auch sorgen Klettersteighandschuhe für einen erhöhten Grip, sodass steile und/oder ausgesetzte Passagen leichter durchstiegen werden können.

Zu den Schuhen lässt sich sagen, dass es nicht DAS Schuhwerk für den Klettersteig gibt. Dazu ist das Terrain der Steige einfach zu unterschiedlich. Für leichte bis mittelschwere Steige reichen Approach-Schuhe oft schon aus. Für schwerere Klettersteige sollte man stabileres Schuhwerk an den Füßen tragen. Bei besonders trittarmen Klettersteigen können sogar klassische Kletterschuhe empfehlenswert sein. Normalerweise lassen sich die meisten Steige jedoch mit Wanderschuhen der Kategorien B oder B/C am besten begehen. Darüber hinaus gibt es außerdem spezielle Klettersteigschuhe, welche über einen besonders guten Grip am Fels und über eine spezielle Sohle verfügen.

Welchen Kalorienverbrauch hat Klettersteig Gehen?

Klettersteig Gehen ist eine durchaus anspruchsvolle und dementsprechend auch anstrengende Sportart, die einen ordentlichen Kalorienverbrauch vorzuweisen hat. Neben genug zu Trinken sollte man im Klettersteig also auch auf die passende Nahrung keinesfalls verzichten. Hier eine Übersicht über den Kalorienverbrauch des Klettersteig Gehens, auch im Vergleich zu anderen  vergleichbaren Sportarten am Berg.

 

Sportart ↔️1std2std3std4std
Klettersteig700 Kcal1400 Kcal2100 Kcal2800 Kcal
Klettern800 Kcal1600 Kcal2400 Kcal3200 Kcal
Bergsteigen530 Kcal1060 Kcal1590 Kcal2120 Kcal
Trailrunning950 Kcal1900 Kcal2850 Kcal3800 Kcal
Mountainbiking680 Kcal1360 Kcal2040 Kcal2720 Kcal
ACHTUNG: Bei den hier angegebenen Werten handelt es sich nicht um absolute Zahlen, sondern viel mehr um Durchschnittswerte.

Welche Schwierigkeitsstufen gibt es beim Klettersteig gehen?

Bei der Bewertung der Schwierigkeit von Klettersteigen wird sich immer an der Schlüsselstelle der jeweiligen Route orientiert. Gibt es eine Stelle welche die Schwierigkeit D aufweist, so wird der gesamte Steig auch mit der Schwierigkeit D bewertet. Um eine granularere Bewertung der Touren gewährleisten zu können, werden die Touren oft auch in Abschnitte unterteilt, die dann unterschiedliche Schwierigkeitsstufe aufweisen. Eine allgemein anerkannte Skala gibt es für Klettersteige nicht. Neben der vom „Klettersteigpapst“ Eugen E. Hüsler aufgestellten „Hüsler-Skala“, der mit verbalen Einstufungen vornimmt („wenig schwierig“ bis „extrem schwierig“) hat sich auch die Bewertung anhand von Buchstaben (A–E) durchgesetzt. Neben der reinen Schwierigkeit sind jedoch auch weitere Angaben, wie Zustiegszeit, Gesamtgehzeit, Höhenmeter etc. von Bedeutung.

Schwierigkeitsgrad 1 ↔️Schwierigkeitsgrad 2Beschreibung
Aeinfach-Gelände: flach bis steil, meist felsig, ausgesetzte Passagen möglich
-Sicherung: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern, kurze Leitern
-Voraussetzungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung empfohlen
Beinfach bis mäßig schwierig-Gelände: steileres Felsgelände, teilweise kleine Tritte, ausgesetzte Stellen
-Sicherung: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern, Trittstifte, längere Leitern, Schwierigkeiten bis zum 3. Schwierigkeitsgrad (UIAA)
-Voraussetzungen: gute Kondition, Kraft und Ausdauer
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung empfohlen
Cgrößtenteils schwierig-Gelände: steiles bis sehr steiles Felsgelände, kleine Tritte, längere ausgesetzte Passagen
-Sicherung: Drahtseile, Eisenklampfen, Trittstifte, längere und überhängende Leitern, senkrechte Abschnitten manchmal nur mit Drahtseil, Schwierigkeit oft schon im 4. Schwierigkeitsgrad (UIAA)
-Voraussetzungen: sehr gute Kondition, Ausdauer und Kraft
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung
Dsehr schwierig-Gelände: senkrechtes, oft überhängendes Gelände, oft sehr ausgesetzt
-Sicherung: Drahtseil, Eisenklammern und Trittstifte, ausgesetzte und steile Stellen oft nur mit Drahtseil
-Voraussetzungen: äußerst gute Kondition, Ausdauer und Kraft
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung obligatorisch
Eextrem schwierig-Gelände: senkrecht bis überhängend, durchwegs ausgesetzt, sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei
-Sicherung: wie D, öfter mit Kletterei kombiniert
-Voraussetzungen: exzellente Kondition, Ausdauer und Kraft
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung obligatorisch, Seilschaftsverband überlegenswert
Fhöchste Schwierigkeit-Gelände: meist überhängend, durchwegs ausgesetzt, sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei
-Sicherung: hauptsächlich mit Kletterei kombiniert
-Voraussetzungen: extreme Kondition, Ausdauer und Kraft
-Ausrüstung: Klettersteigausrüstung obligatorisch, Seilschaftsverband überlegenswert

Wo kann man am besten Klettersteig gehen bzw. Klettersteige finden?

Klettersteige kann man überall dort gehen, wo es eben Klettersteige gibt – logisch. Doch oft stellt sich neuen Klettersteig-Gehern die Frage, wo man denn Klettersteige überhaupt finden kann. So bietet sich zum einen die Möglichkeit einfach im Internet zu suchen. Es gibt zahlreiche Online-Portale, die diverse Routen und Touren zusammengestellt haben. Dort kann man neben Schwierigkeit auch die Lage und die Region oder auch die Dauer und das Niveau der verschiedenen Touren filtern. So findet man nicht nur als Klettersteig-Neuling schnell ein passendes nächstes Ziel, sondern kann selbst als erfahrener Klettersteig-Veteran immer noch neue Eisenwege entdecken. Des Weiteren kann man auch in spezialisierten Klettersteig-Führern recherchieren. Besonders empfehlenswert sind dabei die Bücher von Eugen E. Hüsler. Viele Outdoor- und Berg-Verlage bieten in ihrem Sortiment derartige Klettersteig-Führer an. Grundsätzlich ist es vor dem Start einer Klettersteig-Tour wichtig zu wissen, wo Zu- und Abstieg verlaufen, wie lange die gesamte Tour dauert und welche Schwierigkeiten am Klettersteig zu erwarten sind.

In Deutschland sind die beliebtesten Klettersteig Regionen neben Oberbayern auch die Fränkische Schweiz. In Österreich zählt neben Tirol auch die Steiermark oder das Salzburger Land zu den beliebtesten Gebieten für Klettersteig-Geher. In Italien sind neben Südtirol vor allem die Dolomiten zu nennen. Auch die Schweiz verfügt mit dem Wallis und Graubünden über äußerst beliebte Klettersteig Regionen.

Gesundheitliche Aspekte vom Klettersteig Gehen

Ein Klettersteig stellt nicht nur physische sondern auch psychische Anforderungen an seine Begeher. Neben absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, sollte man über eine hervorragende Kondition und überdurchschnittliche Kraft verfügen. Da im Klettersteig selbst kleine Fehler große Folgen haben können, ist eine durchgehende Konzentration gefordert. Man sollte also nicht nur körperlich, sondern auch mental fit sein.

Aufgrund der vielen eisernen Versicherungen sind Klettersteige bei Gewittern besonders gefährlich. Die Drahtseile wirken wie Blitzableiter und leiten bei Blitzeinschlägen extrem gut. Bei Gewitter sollte man daher Klettersteige dringendst meiden und falls man sich noch im Steig befinden, wenn ein Gewitter aufzieht möglichst schnell absteigen und den Steig verlassen.

Auch das Steinschlag-Risiko ist in Klettersteigen nicht zu unterschätzen. Es gibt immer wieder Schwerverletzte oder gar Tote durch Steinschlag in Klettersteigen, da die Betroffenen keinen Helm trugen. Ein Risiko, das sich vermeiden lässt, wenn man einen Helm verwendet! Da Klettersteige im Normalfall von mehr Menschen begangen werden als alpine Kletterrouten, ist die Gefahr des Abtretens von Steinen erhöht.

Die Gefahren durch einen Absturz im Steig sind größer als von vielen Bergsteigern meist angenommen. Stürze können deutlich weiter sein als man denkt, nämlich bis zur nächsten Verankerung des Drahtseils. Oft handelt es sich dabei um mehrere Meter. Da das Stahlseil und seine Verankerungen sehr starr sind, wird der Körper äußerst abrupt abgebremst. Hier entstehen deutlich größere Kräfte als bei Stürzen beim Klettern, da diese vom elastischen Kletterseil gehalten werden und man hier meist dynamisch sichert. Das Verletzungsrisiko ist bei einem Sturz am Drahtseil daher auch deutlich höher als beim Klettern. Unter Umständen können schwere bis hin zu in Extremfällen gar tödliche Verletzungen auftreten. Da das Drahtseil von allen Kletterern gemeinsam benutzt wird können im Falle eines Sturzes auch nachfolgende Klettersteig Geher in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher sollte man immer mindestens zwei Stahlseil-Verankerungen Abstand zwischen sich und dem Vordermann halten.

Frau im Klettersteig Via Ferrata

Video rund um das Thema Klettersteig gehen

In diesem Video bekommst Du etliche hilfreiche Tipps rund um das Thema Klettersteig. Gerade wenn Du ein Anfänger bist und gerade erst mit dieser Trendsportart beginnst, kann es Dir anfangs den Einstieg ins Klettersteig-Gehen sehr erleichtern. Selbstverständlich sollte man neben derartigen Videos auch stets einen Fachmann um Rat fragen. Gerade anfangs ist es auf jeden Fall sinnvoll sich keinesfalls alleine auf eine Abenteuerliche Tour zu begeben, sondern sich einem erfahrenem Klettersteig-Geher anzuschließen und die Routen gemeinsam zu bewältigen. Doch darüber hinaus hat dieses Video auch für Fortgeschrittene Klettersteig-Begeher einige sehr hilfreiche Tipps & Tricks parat. Anschauen lohnt sich also auf jeden Fall.

 

Zusammenfassung

Abschließend lässt sich sagen, dass der Klettersteig nicht ohne Grund zu den absoluten Trendsportarten im Alpenraum gehört. Klettersteig Gehen macht nicht nur Spaß, es sorgt auch für den gewissen Nervenkitzel und kann den Berg zu einem viel intensiveren Erlebnis machen, als dies oft beim Wandern der Fall ist. Klettersteig gehen ist jedoch nicht nur reiner Trend, es hat auch eine Tradition und eine Historie. Ganz ungefährlich ist es dabei jedoch nicht, es ist eine ernst zunehmende alpine Sportart, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Gerade der große Boom des Klettersteiges in den letzten Jahren bringt hier leider immer wieder unerfahrene Bergsteiger in Situationen, die von diesen völlig falsch eingeschätzt werden. Dinge die definitiv vermeidbar sind! Denn wenn man gewisse Grundregeln beachtet, sich selbst nicht überschätzt und zudem über die richtige Ausrüstung verfügt, sollte dem unvergesslichem und vor allem sicheren Klettersteig-Abenteuer nichts mehr im Wege stehen.